Am Donnerstag, den 8. Mai, wurde in der Gemeindebücherei Quierschied die Ausstellung „Spurensuche in Quierschied – Von der Hauptstraße zur Straße der Deutschen Front“ feierlich eröffnet. Die Veranstaltung markierte einen wichtigen Moment im Rahmen des Projekts „Schule des Erinnerns – Erinnern, Verstehen, Wachsen“, das von der AG „Quistorie“ der Gemeinschaftsschule Quierschied in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Quierschied/Fischbach organisiert wurde.

Die Ausstellung widmet sich dem jüdischen Leben in Quierschied, das bis zur Saarabstimmung 1935 sehr ausgeprägt und sichtbar war. Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus endete dies jedoch abrupt. Einige Familien konnten in die USA oder nach Israel fliehen, doch das Schicksal vieler Familien war tragisch. Die Ausstellung zeigt Schicksale wie das von Adele Löb, die zusammen mit ihren Söhnen in Konzentrationslager deportiert wurden und macht dabei deutlich, wie tief die Erfahrungen und Erinnerungen bis heute nachwirken. Die Vernissage war gut besucht und wurde von engagierten Jugendlichen, Lehrkräften sowie Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde begleitet.

„Diese Ausstellung ist kein bloßes Schulprojekt. Sie ist eine klare, mutige Antwort auf Geschichtsvergessenheit und Verharmlosung. Ein demokratischer Reflex gegen das Vergessen“, betonte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot bei der Eröffnung. Sie hob hervor, wie wichtig es ist, junge Stimmen für Demokratie und Toleranz zu stärken. Dr. Harald Klein alias Ari TUR, der die Ausstellung mit viel Leidenschaft koordiniert hat, sowie die Geschichtswerkstatt der Volkshochschule und die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule trugen mit ihren Beiträgen zu einem eindrucksvollen Erlebnis bei. Bürgermeister Lutz Maurer und die Gemeindeverwaltung zeigten sich ebenfalls erfreut über das Engagement und die aktive Erinnerungsarbeit. „Wir laden alle herzlich ein, die Spurensuche in Quierschied zu begleiten und sich für Demokratie, Toleranz und Erinnerung stark zu machen“, sagt Bürgermeister Maurer und ergänzt: „Die Botschaft ‚Nie wieder‘ scheint mir in der heutigen Zeit und vor allem auch in Quierschied wichtiger denn je.“ Die Ausstellung biete allen Interessierten die Gelegenheit, sich mit der Geschichte des jüdischen Lebens in Quierschied auseinanderzusetzen und ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 24. Mai im Rahmen der Öffnungszeiten (Di.: 9-12 Uhr und 15-18 Uhr, Mi. -Fr. 9-12 Uhr, So. 10-12 Uhr) in der Gemeindebücherei kostenfrei zu sehen und wird anschließend in die Gemeinschaftsschule Quierschied verlegt. Nach voriger Terminabsprache unter Tel. 01717022129 oder per Email an kultur@quierschied.de sind auch Besichtigungen außerhalb der Öffnungszeiten der Gemeindebücherei möglich.

Von admin